
Patient:innen helfen, Wurzelkaries zu verstehen und präventiv entgegenzuwirken
Gerade bei Wurzelkaries, einer Krankheit die bei älteren Personen auftritt, kann eine verbesserte Mundhygiene helfen, den Prozess zu verlangsamen oder ganz zum Stillstand zu bringen. Wurzelkaries ist ein gutes Beispiel für die Auswirkungen des Alterungsprozess auf die Zähne.

Es mag vielleicht nicht unmittelbar ersichtlich sein, dass die Vernachlässigung der Mundhygiene heute zu einer direkten Konsequenz in der Zukunft führt. Doch wer heute nachlässig in der Mundhygiene handelt, setzen sich langfristig großen Risiken aus.
Das Gespräch über Wurzelkaries bietet einen soliden Ausgangspunkt für diese Unterhaltung. Indem Sie Ihren Patient:innen erklären, was Wurzelkaries bedeutet, welche Konsequenzen diese hat und wie sie vermieden werden kann, tragen Sie erheblich dazu bei, die Bedeutung einer langfristigen und qualitativ hochwertigen Zahnpflege zu verdeutlichen.
Sensibilisierung für die Prävalenz von Wurzelkaries
Die Behandlung von Wurzelkaries kann eine Herausforderung darstellen, sobald sie auftritt. Daher ist ein effektiver Präventionsplan unerlässlich. Wie in einem unserer Webinare über alternde Patient:innen und ebenfalls in einem Artikel betont wurde, ist Karies nicht ausschließlich ein Problem in der Kindheit, sondern betrifft auch die alternde Bevölkerung.
Wurzelkaries trägt wesentlich zum Zahnverlust bei und kann sich stark negativ auf die Lebensqualität auswirken.
Dr. Paul Hellyer erklärt: "Mit dem erwarteten Anstieg der weltweiten Bevölkerung der über 65-Jährigen von 12% auf 22% bis 2050, von denen viele ihr natürliches Gebiss bis ins hohe Alter erhalten, wird erwartet, dass Wurzelkaries in den nächsten Jahrzehnten eine der größten Herausforderungen in der Zahnmedizin sein wird."
Die medizinische Fachwelt erkennt dies zunehmend an, ebenso wie die politischen Entscheidungsträger, die sich mit den Auswirkungen von Karies auf die öffentliche Gesundheit und die globale wirtschaftliche Belastung befassen. Und das sollten auch den Patient:innen beigebracht werden. Die Kariesprävention, unabhängig von der Lokalisation, ist ein lebenslanges Unterfangen, das zu einer guten Gesundheit und Lebensqualität beiträgt.
Weltweit ist Karies noch keine überwundene Krankheit. Dies wird auch durch die Tatsache unterstützt, dass die Weltgesundheitsorganisation erst kürzlich drei Zahnbehandlungen – topische fluoridhaltige Präparate, Glasionomerzement und Silberdiaminfluorid – in ihre Modellliste der unentbehrlichen Arzneimittel für Erwachsene und Kinder aufgenommen hat. Ein anhaltender Kampf gegen Karies tobt weiter, trotz der bisher erzielten Fortschritte.
Wurzelkaries vs. Zahnkaries
Der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen wird von Patient:innen nicht unbedingt verstanden, obwohl Wurzelkaries bestimmte Besonderheiten aufweist. Wenn man Patient:innen hilft, die Unterscheidung zu verstehen, kann dies zur Klärung und Kontextualisierung beitragen.
Wurzelkaries bezieht sich auf Schäden an der Zahnwurzel, die durch Karies verursacht werden. Am häufigsten in der älteren Population, zeigen sie sich als verfärbte, große Läsionen, die sich seitlich erstrecken und manchmal – aber nicht immer – kavitiert sind. Wurzelkaries wird in der Regel anhand von visuellen und taktilen Kriterien oder durch Röntgenuntersuchungen diagnostiziert.
Klären Sie Patient:innen darüber auf, dass sich Zahnkaries auf Schäden an der Zahnkrone und den Zahnflächen (d. h. Kavitäten) bezieht, während Wurzelkaries speziell die Zahnwurzel betrifft, also dort, wo das Zahnfleisch aufgrund von traumatischem Zähneputzen, Parodontalerkrankungen oder Alterung zurückgegangen ist oder sich zurückgebildet hat.
Obwohl sichtbarer als Kavitäten, die sich anderswo befinden, wird Wurzelkaries von Patient:innen nicht unbedingt als solche identifiziert. Der Grund ist ganz einfach: Oft fehlen die typischen Kariessymptome wie Schmerzen, oder diese erscheinen erst in einem späteren Stadium. Daher ist es besonders wichtig, Patient:innen darüber zu informieren, was Wurzelkaries ist und was die Ursachen sind.
Oft wird sie wegen der unästhetischen bräunlichen Färbung bemerkt: Betroffenen sollte erklärt werden, dass dies das Zeichen für eine Initialkaries ist, die bereits durch den defensiven Remineralisierungsmechanismus des Dentins bekämpft wurde.
Über Ursachen und Risikofaktoren von Wurzelkaries informieren
Wie bei den meisten zahnmedizinischen Problemen sind die Hauptursachen für Wurzelkaries schädliche Bakterien in der Plaque, die sich zu Karies entwickeln. Wenn man Patient:innen jedoch erklärt, dass das Dentin im Inneren eines Zahns nicht so stark ist wie der äußere Zahnschmelz, und sie darauf hinweist, dass sich auf der Wurzel kein Zahnschmelz befindet, kann die Wachsamkeit erhöht werden und die Risikofaktoren werden sorgfältiger kontrolliert. Diese sind:
- Schlechte Mundhygiene
- Unzureichende oder nachlässige Zahnputztechnik
- Das Alter
- Reduzierter Speichelfluss oder Xerostomie
- Zahnfleischrezzesion, der die Zahnwurzel freilegt
- Zahnfleischerkrankungen, die Knochenschwund hervorrufen und die Wurzeln freilegen
- Reduzierte Motorik
- Süße, breiige oder klebrigere Nahrung, die von älteren Patient:innen wegen eingeschränkter Kau- und Schluckfähigkeit konsumiert wird
In erster Linie werden Zahnpasten mit höherem Fluoridgehalt, Mundspülungen oder topische Anwendungen am Behandlungsstuhl zur Remineralisierung des Bereichs eingesetzt, wenn noch keine Karies aufgetreten ist.
In der Tat können Zahnpasten mit Inhaltsstoffen wie Fluorid und Isomalt, wie beispielsweise unsere GUM® SensiVital®+, eines der besten Mittel zur Prophylaxe von Wurzelkaries darstellen. Die Förderung der Remineralisierung und die Hemmung der Demineralisierung sind von entscheidender Bedeutung. Insbesondere die topische Anwendung von Silberdiaminfluorid (SDF) scheint für diesen Zweck wirksam zu sein.
Der Ansatz ist attraktiv, weil er einfach und relativ kostengünstig ist. Sie können auch erwähnen, dass SDF vor kurzem in die WHO-Liste der unentbehrlichen Arzneimittel aufgenommen wurde, um seine Zugkraft als Behandlungsmethode zu untermauern. Patient:innen sollten jedoch informiert werden, dass SDF dazu neigt, das Dentin zu schwärzen, was die Behandlung unästhetisch macht, insbesonders bei bukkalen Läsionen.
Wenn Wurzelkaries und Demineralisierung so weit fortgeschritten sind, dass die strukturelle Integrität des Zahnes beeinträchtigt ist, kann eine restaurative Behandlung erforderlich sein. Wie in einem systematischen Cochrane-Review festgestellt: "Der konventionelle Ansatz des Bohrens und Füllens ist die am häufigsten verwendete Behandlung zur Wiederherstellung von kavitierten Wurzeloberflächenkariesläsionen." Es wird auch darauf hingewiesen, dass "es manchmal notwendig sein kann, eine Form der ästhetischen Verbesserung in Betracht zu ziehen, nachdem die Wurzelkariesläsion gestoppt wurde. Zum Beispiel wenn eine Farbänderung aufgetreten ist und eine restaurative Behandlung angeboten werden kann."
Die Information, dass eine perfekte Ästhetik aufgrund der Nähe des Zahnfleischrandes oder der schwierigen Isolierung des Speichels während der Behandlung problematisch sein kann, kann helfen, um Patient:innen zu sensibilisieren es nicht so weit kommen zu lassen.
Machen Sie die Prophylaxe von Wurzelkaries zur obersten Priorität
Wenn Sie Ihre Patient:innen über Wurzelkaries und deren Auswirkungen aufklären, können Sie ihnen gleichzeitig die Bedeutung einer konsequenten und regelmäßigen Mundpflege vermitteln, um langfristig bessere Gesundheitsergebnisse zu erzielen.
Vor allem ist es wichtig, dass Patient:innen eine regelmäßige und umfassende Mundhygiene einhalten.
Weitere vorbeugende Maßnahmen sind:
- Ernährungsgewohnheiten ändern (weniger Zucker und Kohlenhydrate)
- Biofilm reduzieren (Reduktion des Plaque-Index)
- Regelmäßige Prophylaxe und Untersuchungen in der Zahnarztpraxis
- Prävention von Parodontalerkrankungen, um eine Wurzelexposition zu vermeiden