Zahnfleischerkrankungen und Adipositas


Übergewicht ist ein Risikofaktor für mehrere chronische Krankheiten, wie z.B.  Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauferkrankungen. Es wird aber auch mit parodontalen Erkrankungen in Verbindung gebracht.



"Esse um zu leben, nicht lebe um zu essen"
Socrates

Neben Herzerkrankungen, Diabetes und sogar einer erhöhten Sterberate, wird Adipositas auch mit Parodontitis in Verbindung gebracht.

Adipositas ist als abnormale oder übermäßige Ablagerung von Fett im Fettgewebe definiert. Studien haben gezeigt, dass Fettleibigkeit Infektionen wie Parodontitis intensivieren kann.

Zu viele Fettzellen produzieren Zytokine, die eine systemische Entzündungsreaktion, sowie eine Insulinresistenz auslösen. Im Ergebnis wird die Mundhöhle, die dicht mit Bakterien besiedelt ist, anfällig für Zahnfleischinfektionen, die sich verschlimmern, wenn das infizierte Gewebe eigene Zytokine produziert.

Wissenschaftliche Beweise

  • Durch einen Anstieg von oxidativem Stress, der eine Kette an Entzündungsreaktionen auslöst, die wiederum Parodontitis mitverursachen, sind die Folgen der Fettleibigkeit auf die allgemeine Gesundheit weitreichend.
  • Jüngere Menschen haben ein besonderes Risiko für Adipositas und Parodontitis. Eine regelmäßige Beratung über gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung kann helfen, Parodontitis zu verhindern oder zumindest das Fortschreiten zu stoppen.
  • Die Vermeidung von Übergewicht durch das Aufrechterhalten eines Körpergewichts im Normbereich ist wichtig für das Wohlbefinden. Hinzu kommt, dass Fettleibigkeit ein Risikofaktor für Bluthochdruck, Typ 2 Diabetes, koronare Herzkrankheiten (KHK), Schlaganfälle, Erkrankungen der Gallenblase, Arthrose, Schlaf-Apnoe, Atemprobleme und einige Arten von Krebs (einschließlich in der/im Endometrium, Brust, Prostata, Pankreas, Niere und Darm) ist.
  • Adipositas ist auch mit Erkrankungen des Mundes, wie Mundtrockenheit, Karies und Parodontitis verbunden.
  • Eine gesunde Ernährung ist entscheidend für die Vermeidung und Verringerung von Übergewicht.
  • Studien haben bewiesen, dass ein Mangel an körperlicher Aktivität ein wichtiger Faktor für Übergewicht ist.
  • Der Schweregrad der Parodontitis bei krankhaft adipösen Patienten ist verbunden mit der Zunahme des Orosomucoid (akut-Phase Protein) Spiegels

Wie Zahnärzte helfen können

Die wichtigsten Strategien zur Vermeidung von Übergewicht beinhalten:

  1. Kontrolle der Portionsgrößen und Begrenzung der gesamten täglichen Kalorienzufuhr
  2. Regelmäßige Bewegung
  3. Regelmäßige Einnahme von Vollkorn und Ballaststoffen
  4. Ausreichender Konsum von Obst und Gemüse
  5. Reduzierung von Zucker, auch durch Getränke
  6. Begrenzung des Konsums von Fast-Food

 

Eine Beratung über gesunde Ernährung, die der Mund- und Allgemeingesundheit dient, könnte als fester Bestandteil einer jeden Kontrolluntersuchung der Patienten eingeführt werden. 

  • Übergewichtige Patienten, die sich in einer Parodontalbehandlung befinden, könnten dazu angehalten werden, die tägliche Nahrungsaufnahme mit Apps oder einem Tagebuch zu verfolgen.
  • Übergewichtige Patienten sollten als Risikopatienten für Parodontitis eingestuft werden und zusätzliche Kontrollen mit fachmännischen Empfehlungen und einer Ernährungsberatung erhalten.

  • Die Zufuhr von Kalorien steht im Zusammenhang mit dem Körpergewicht und Adipositas. Deshalb muss die Bedeutung einer Diät mit weniger Kalorien und regelmäßiger körperlicher Bewegung für das Stabilisieren des Körpergewichts und für die Vermeidung von Adipositas betont werden.
  • Da Parodontitis eine Entzündungskrankheit ist, ist es wichtig, dass entzündungshemmende Nahrungsmittel durch die Ernährung von Patienten mit Parodontitis aufgenommen werden. 

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