Checklisten für die Lebensstil-/Lebensereignisbezogene Versorgung


Ältere Patienten mit feinmotorischen Problemen



  • Die Mundgesundheit von Menschen mit Behinderungen gestaltet sich aufgrund ihres Gesundheitszustands komplizierter: In sich schlüssige und ermutigende Anweisungen geben, um eine Mundhygieneroutine zu empfehlen, die an Menschen mit feinmotorischen Problemen angepasst ist
  • Wirken Sie beruhigend und ermutigend ein, minimieren Sie Stress und vermitteln Sie Tipps und Tricks für eine seniorengerechte Mundpflege
  • Empfehlen Sie häufigere Kontrolltermine beim Zahnarzt.

Den Screening-Fragebogen ausfüllen oder überprüfen – hat sich etwas geändert?

  • Fragen Sie nach, ob es eine Pflegekraft/ Betreuungsperson gibt, die den älteren, feinmotorisch eingeschränkten Patienten unterstützt.
  • Empfehlen Sie, wenn nötig, Möglichkeiten und Wege, um dem Patienten Dienstleistungen zur Mundgesundheit zugänglich zu machen.
  • Ermutigen Sie den Patienten dazu, den Konsum zuckerhaltiger Nahrungsmittel und Getränke zu vermeiden.

  • Ältere Patienten mit Prothesen sollten diese täglich mit nicht abrasiven Pflegeprodukten und/oder Reinigungsmitteln reinigen
  • Ermutigen Sie zur korrekten Mundpflege, durch sanftes Bürsten der Zunge, des Zahnfleisches und des Gaumens mit einer weichen Zahnbürste, gegebenenfalls bei herausgenommener Prothese.
  • Weisen Sie darauf hin, dass Zahnpasten zur Reinigung von Prothesen ungeeignet sind.
  • Empfehlen Sie elektrische Zahnbürsten, sofern sie finanziell möglich sind, für eine bessere Pflege bei Zahnfleischentzündungen und zur Plaqueentfernung. Sie erleichtern auch das Manövrieren im Vergleich zu einer manuellen Zahnbürste.
  • Ältere Patienten mit feinmotorischen Problemen sind eventuell nicht in der Lage, Zahnseide zu benutzen. Empfehlen Sie daher bevorzugt Interdentalbürsten/GummiInterdentalreiniger, mit denen es einfacher ist, die Zahnzwischenräume zu reinigen.
  • Empfehlen Sie fluoridhaltige Mundspülungen oder auch topische Anwendungen, die Wurzelkaries vorbeugen können.
  • Erinnern Sie daran, spätestens alle 12 Wochen die Zahnbürste oder den Zahnbürstenkopf auszutauschen – ebenso Interdentalbürsten, wie vom Hersteller empfohlen, zu wechseln.



Patienten mit Stress



Patienten, die ein stressiges Leben führen, könnten engmaschigere Kontrollen und mehr Achtsamkeit bei ihrer Mundgesundheit brauchen – weit mehr, als dies bei weniger gestressten Personen der Fall ist.                                 Gestresste Patienten leiden wahrscheinlich häufiger unter:

  • schlechter Mundhygiene aufgrund von Stimmungsschwankungen, die dazu führen, dass Patienten die Pflege vernachlässigen oder ganz aufs Zähneputzen verzichten;
  • übermäßigem Essen und Snacks zwischendurch, mit Konsum zuckerhaltiger Nahrungsmittel und Getränke;
  • Mundulzerationen/-entzündungen;
  • Zähneknirschen, was im Extremfall zur Kiefergelenks-Funktionsstörung (TMD) oder zu Rissen in den Zähnen führen kann.
  • Medikamenteneinnahme abfragen und besprechen: Antidepressiva können Speicheldrüsen-Unterfunktion und folglich Mundtrockenheit verursachen
  • Patienten mit Mundtrockenheit können auch über schmerzhafte Entzündungen im Mund, veränderte Geschmackswahrnehmung und Mundgeruch (Halitosis) klagen. Sie können unter Umständen unter Schwierigkeiten beim Kauen, Schlucken oder Sprechen leiden. Das Risiko einer Candidasis ist erhöht.
  • Bei Patienten, die Prothesen tragen, kann der Mangel eines adäquaten Speichelfilms zwischen Prothese und der Mundschleimhaut die Haftung beeinträchtigen. Der mangelhafte „Schmierfilm“ des Speichels kann zu einer protheseninduzierten Entzündung (Ulzeration) der Schleimhaut führen.

Den Screening-Fragebogen des Patienten ausfüllen oder überprüfen – hat sich etwas geändert?

  • Erinnern Sie daran, dass psychischer Stress zu einer schlechten Mundgesundheit und, in Kombination mit anderen chronischen Erkrankungen, zu schlechterem systemischem Gesundheitszustand beitragen kann.
  • Fragen Sie nach der Medikamenteneinnahme.

  • Wirken Sie ermutigend ein, minimieren Sie Stress und vermitteln Sie Anleitungen für eine angemessene Mundpflege.
  • Empfehlen Sie 2-mal tägliches Zähneputzen für jeweils 2 Minuten, geben Sie Empfehlungen für Produkte, die speziell bei Mundtrockenheit geeignet sind.
  • Erklären Sie, dass Interdentalreinigung in Bereichen hilft, die mit einer Zahnbürste nicht erreicht werden können; empfehlen Sie Interdentalbürsten oder GummiInterdentalreiniger, um alle Zahnzwischenräume zu reinigen.
  • Erinnern Sie daran, spätestens alle 12 Wochen die Zahnbürste oder den Zahnbürstenkopf auszutauschen – ebenso Interdentalbürsten, wie vom Hersteller empfohlen, zu wechseln.
  • Empfehlen Sie spezielle Mundspülungen, die für eine schonende und wirksame Linderung der Mundtrockenheit sorgt.
  • Vereinbaren Sie häufigere Kontrolltermine beim Zahnarzt, um eine angepasste Dentalhygiene sicherzustellen.

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Raucher



In sich schlüssige und ermutigende Anweisungen geben:

  • Erklären, dass sich bei Rauchern mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Parodontitis entwickelt. Rauchen schwächt die Immunreaktion, sodass der Körper Bakterien nicht mehr ausreichend bekämpfen kann. Es beeinträchtigt die Heilung von entzündetem Zahnfleisch und verursacht eine Verschiebung in Richtung eines pathogenen dentalen Biofilms.
  • Erläutern Sie, dass Nikotin und Teer Verfärbungen auf den Zähnen verursachen.
  • Informieren Sie, dass Raucher häufiger Mundgeruch haben. 

Erinnern Sie die Patienten daran, dass:

  • Rauchen dem Mund, dem Zahnfleisch und den Zähnen schadet.
  • Eine gute Mundhygieneroutine extrem wichtig für Raucher ist.

Den Screening-Fragebogen ausfüllen oder überprüfen – hat sich etwas geändert?

  • Denken Sie daran, dass Rauchen zu Zahnverfärbung, Zahnfleischerkrankungen, Zahnverlust und, in schwerwiegenden Fällen, zu einem Mundkarzinom führen kann.
  • Verfolgen Sie den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten im Zeitverlauf und befragen Sie ihn/sie zu Medikamenteneinnahme, wenn andere Krankheiten auftreten.

  • Empfehlen Sie 2-mal tägliches Zähneputzen für jeweils 2 Minuten, Interdentalreinigung sowie Anwendung eines Zungenreinigers und einer Mundspülung mindestens zweimal täglich.
  • Empfehlen Sie Zahnpasten, die eine gute Reinigungsleistung haben.
  • Erklären Sie, dass Interdentalreinigung in Bereichen hilft, die mit einer Zahnbürste nicht erreicht werden können; empfehlen Sie Interdentalbürsten oder Gummi-Interdentalreiniger
  • Erinnern Sie daran, spätestens alle 12 Wochen die Zahnbürste oder den Zahnbürstenkopf auszutauschen – ebenso Interdentalbürsten, wie vom Hersteller empfohlen, zu wechseln.
  • Empfehlen Sie Zungenreiniger und Mundspülungen als Hilfsmittel, um schlechten Atem zu bekämpfen (weisen Sie aber darauf hin, dass die Ursache damit nur teilweise angegangen wird)
  • Ermutigen Sie Raucher, regelmäßige Termine bei der Dentalhygienikerin und beim Zahnarzt zu Kontrolluntersuchungen wahrzunehmen.

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Schwangere Patientinnen



  • Die Patientin daran erinnern, dass die Schwangerschaft eine Zeit ist, in der die Mundgesundheit wichtiger als je zuvor ist. Und, dass sie trotz einer eventuell guten Zahngesundheit in der Vergangenheit mit Herausforderungen hinsichtlich der Mundgesundheit während der Schwangerschaft konfrontiert sein könnte

Achten Sie bei Ihren schwangeren Patientinnen auf Folgendes:

  • Schwangerschaftsgingivitis, ab etwa der 8. Woche einsetzend, die etwa im 8. Monat ihren Höhepunkt erreicht und kurz nach der Entbindung wieder nachlässt. Ursache für dieses sehr häufige Phänomen sind erhöhte Hormonspiegel und eine veränderte Immunfunktion
  • Achten Sie auf Schwangerschaftsgranulomen, die bei etwa 10% der Frauen vorkommen.
  • Auf Zahn-/Säureerosion – Zähne mit fehlendem Glanz und Gelbfärbung infolge sich auflösenden Zahnschmelzes achten, möglicherweise verursacht durch Schwangerschaftsübelkeit mit häufigem Erbrechen.

  • Raten Sie der Patientin, auf eine gute und ausgewogene Ernährung zu achten.
  • Fordern Sie die Patientin auf, auf sich selbst – insbesondere auf ihre Mundgesundheit – zu achten, nachdem das Baby geboren wurde und vor dessen erstem Geburtstag mit ihm zur ersten zahnärztlichen Untersuchung zu gehen.

  • Empfehlen Sie 2-mal tägliches Zähneputzen für jeweils 2 Minuten, mit einer Zahnbürste mit konischen Borsten, um Bereiche unter dem Zahnfleischsaum und zwischen den Zähnen zu erreichen.
  • Dabei sollte mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta, 2-mal täglich jeweils für 2 Minuten, geputzt werden, um maximalen Nutzen zu erzielen.
  • Erklären Sie, dass Interdentalreinigung in Bereichen hilft, die mit einer Zahnbürste nicht erreicht werden können; empfehlen Sie Interdentalbürste oder Gummi-Interdentalreiniger, um alle Zahnzwischenräume zu reinigen.
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sollten während und nach der Schwangerschaft aufrechterhalten werden.
  • Erinnern Sie daran, spätestens alle 12 Wochen die Zahnbürste oder den Zahnbürstenkopf auszutauschen – ebenso Interdentalbürsten, wie vom Hersteller empfohlen, zu wechseln.

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