Zahnfleischerkrankungen und Schwangerschaft


Eine Schwangerschaft hat einen großen Einfluss auf die allgemeine Gesundheit einer Frau. Auch die Mundgesundheit kann während einer Schwangerschaft beeinflusst werden. 


"Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur des Freiseins von Krankheit und Gebrechen."

Weltgesundheitsorganisation

Mundgesundheit während der Schwangerschaft

Die Mundgesundheit einer schwangeren Frau kann aus einer Vielzahl von Gründen beeinträchtigt werden. Dazu zählen chronische Übelkeit und eine erhöhte gingivale Blutversorgung mit der Tendenz zur Schwangerschaftsgingivitis und möglicherweise zur Parodontitis.

Zur gleichen Zeit können ein geschwächtes Immunsystem, ein niedriger Blutdruck und Müdigkeit (die häufig dazu führt dass die Mundhygiene vernachlässigt wird) das Risiko einer Parodontitis erhöhen.

Die European Federation of Periodontology

Die European Federation of Periodontology erklärt in ihrem Grundsatzprogramm, dass nachweislich bestimmte orale Bakterien in den Blutkreislauf gelangen können die entzündliche Immunreaktionen auslösen, die den Fötus beeinflussen.

Ergebnisse aus klinischen Studien haben gezeigt, dass bestimmte Populationen von schwangeren Frauen von Parodontaltherapien, wie Scailing und Root Planing, profitieren können, wenn diese Maßnahmen während des zweiten Trimesters durchgeführt werden.

Klinische Studien haben ein niedriges Geburtsgewicht, Frühgeburt und Präeklampsie mit parodontalen Krankheiten der Mutter in Verbindung gebracht. Allerdings variiert die Stärke dieser Verbindung zwischen Studien und einige zeigen keinen Zusammenhang. Dies kann wahrscheinlich auf unterschiedliche Forschungsdesigns, Stichproben und Methoden zur Beurteilung und Klassifizierung von Parodontitis zurückgeführt werden .

Wie das zahnärztliche Team hier unterstützen kann

  • Der parodontalen Gesundheit einer schwangeren Frau sollte vor und während der gesamten Schwangerschaft erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden, um Parodontitis zu verhindern oder noch in einem frühen Stadium zu behandeln.
  • Zu wirksamen Präventionsmaßnahmen gehört auch eine gute Ernährungsberatung.
  • Eine Ernährung, die reich an Antioxidantien und Ballaststoffen ist, ist zu empfehlen. Auch die Verringerung der Aufnahme von verfeinertem Zucker ist wichtig für die Prävention und Behandlung parodontaler Erkrankungen.
  • Zusätzlich können probiotische Bakterien (Lactobacillus reuteri Prodentis) das orale Gleichgewicht in der Mundhöhle unterstützen und für eine ausgewogene Mundflora sorgen.

  • Eine parodontale Untersuchungen bei allen schwangeren Patientinnen ist ebenso unerlässlich, wie eine ausführliche Anamnese, die während der gesamten Schwangerschaft immer aktuell  gehalten wird. Vermeiden Sie Röntgenaufnahmen und nicht notwendige Behandlungen im ersten Trimester.
  • Bei Komplikationen oder Unterernährung sollte eine fachliche Beratung oder die Überweisung an einen Ernährungsberater oder Allgemeinarzt erfolgen.

  • Schwangere sollten über die Wichtigkeit einer guten Mundhygiene aufgeklärt werden und detaillierte Anweisungen erhalten, damit das Krankheitsrisiko während der Schwangerschaft gering gehalten wird.
  • Eine Schwangerschaft sollte von Zahnärzten als idealer Zeitpunkt angesehen werden, um die Bedeutung einer guten Mundpflege und einer ausgewogenene Ernährung zu vermitteln, da diese sich auf das Kind ausüben können und auch dessen Mundgesundheit beeinflussen. 

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